31. Juli 2025

Agentic AI erfolgreich implementieren

Während laut S&P Global Market Intelligence fast die Hälfte aller KI-Projekte scheitern, sichern sich vorausschauende Unternehmen durch den richtigen Implementierungsansatz entscheidende Wettbewerbsvorteile. Erfahren Sie, warum erfolgreiche digitale Transformation mit Agentic AI weit mehr als Technologie erfordert.
2024 Marc Riedinger

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Marc Riedinger

AI Agentic AI implementieren

Die doppelte Herausforderung der digitalen Transformation mit Agentic AI

Wer heute Agentic AI einführen will, steht vor einer doppelten Herausforderung. Zum einen gilt es, technologische Komplexität zu meistern – das ist anspruchsvoll, aber meist beherrschbar. Zum anderen, und das wird häufig unterschätzt, verlangt die Einführung autonomer KI-Systeme einen tiefgreifenden Wandel in der Organisation: Prozesse, Arbeitsweisen, ja sogar die Unternehmenskultur stehen auf dem Prüfstand. 

Agentic AI ist eben keine klassische Software. KI-Agenten treffen eigenständig Entscheidungen, verändern Arbeitsabläufe und stellen gewohnte Verantwortlichkeiten infrage. Das eröffnet enorme Chancen, weckt aber auch Unsicherheiten und Widerstände bei Mitarbeitenden. Wer jetzt nur auf Technik setzt, übersieht die menschliche Seite der Transformation – und riskiert, dass die beste Lösung ungenutzt bleibt. 

Die häufigsten Fallstricke bei der Agentic-AI-Implementation 

Aus zahlreichen Projekten wissen wir: Die größten Stolpersteine liegen selten im Code, sondern im Change. Fünf Fallstricke begegnen uns besonders oft: 

  1. Der rein technische Fokus: 
    Agentic AI wird als IT-Projekt gesehen, nicht als Organisationsentwicklung. Das Ergebnis: Systeme, die technisch funktionieren, aber im Alltag nicht gelebt werden. 
  2. Mangelnde strategische Verankerung: 
    Ohne klare Verbindung zu den Unternehmenszielen bleibt Agentic AI ein Pilotprojekt ohne nachhaltigen Nutzen. 
  3. Unterschätzte Datenherausforderungen: 
    Datenqualität und -verfügbarkeit werden oft zu optimistisch eingeschätzt – das rächt sich spätestens im Rollout. 
  4. Unzureichende Mitarbeitenden-Einbindung: 
    Gerade autonome KI-Systeme lösen Ängste aus. Wer nicht frühzeitig aufklärt und beteiligt, erzeugt Widerstand statt Begeisterung. 
  5. Fehlende Governance-Strukturen: 
    Agentic AI braucht neue Kontrollmechanismen – nicht zuletzt, um regulatorische Vorgaben wie den EU AI Act einzuhalten. Fehlen diese, droht das Projekt zu scheitern. 

Change Management: Der unterschätzte Erfolgsfaktor 

Unser Fazit: Die Technologie ist selten das Problem. Entscheidend ist, wie der Wandel gestaltet wird. Erfolgreiches Change Management nimmt die Menschen mit, schafft Akzeptanz und sorgt dafür, dass Agentic AI echten Mehrwert liefert. 

Die fünf Säulen erfolgreichen KI-Change-Managements: 

  • Strategische Vorbereitung & Vision: Warum machen wir das? Eine inspirierende Zukunftsvision gibt Orientierung. 
  • Stakeholder-zentrierter Ansatz: Wer ist betroffen? Frühzeitige Einbindung schafft Vertrauen. 
  • Kompetenzentwicklung: Mitarbeitende und Führungskräfte für neue Rollen fit machen – das ist der Schlüssel zur nachhaltigen Transformation. 
  • Kommunikation & Storytelling: Offen, ehrlich und kontinuierlich kommunizieren – so wird aus Unsicherheit Neugier. 
  • Kulturelle Transformation: Eine Kultur, die Mensch-KI-Kollaboration fördert, ist der Nährboden für Innovation. 

Agentic AI ist mehr als die Einführung einer technologischen Weiterentwicklung eines Hilfsmittels – es ist ein Kulturwandel. Wer das erkennt, legt den Grundstein für nachhaltigen Erfolg. 

Was sind Ihre Erfahrungen? Ich freue mich auf den Austausch.  

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Organisationsberatung und Coaching
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