Was bedeutet Green IT eigentlich und inwiefern spielt es bei Accso eine Rolle? Ein Rückblick des Green IT Meetups vom 18. Januar 2024 in unserem Frankfurter Büro.
Autor:in
Kollin Freise
Green IT ist erstmal nur ein Überbegriff, unter dem sich viele Aspekte verstecken. Laut der Definition des BMUV versteht man unter Green IT alle "umweltverträgliche(n) Produkte und Dienstleistungen der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie der Nutzung von IKT zur Umweltschonung". Im Kern geht es immer darum, IT-Anwendungen möglichst nachhaltig und ressourcenschonend zu gestalten. Bei Accso fokussieren wir uns vor allem auf den Aspekt des nachhaltigen Programmierens.
In meiner bisherigen Entwicklertätigkeit hat mich vor allem der Bereich des Green Coding beschäftigt. Gemeinsam mit meiner Kollegin Kristine Schaal skizzieren wir Maßnahmen, wie Accso als Softwarehersteller und IT-Dienstleister in der Entwicklung CO² einsparen kann. Als Accso arbeiten wir für unsere Kunden an Projekten verschiedenster Branchen und entwickeln dabei komplexe Anwendungen, die vielfach von Benutzer:innen eingesetzt werden. Deshalb war unsere Ausgangsidee im Bereich Green Coding, dass wir messen müssen, was wir verbrauchen, um die Effizienz steigern zu können.
Die nachhaltige Softwareentwicklung kann aus fünf Dimensionen betrachtet werden. Das oberste Ziel ist dabei die Reduktion bzw. das Vermeiden von CO². Im ersten Schritt haben wir uns auf den Bereich der Energieeffizienz fokussiert, im Speziellen auf das Messen der Energieeffizienz.
✅ Messen ✅ Awareness ✅ Verbesserung
Von der Idee zum Konzept: Green Coding bei Accso
Nach intensiver Sichtung verschiedenster Messinstrumente hat sich für unseren Anwendungsfall das Green Metrics Tool von Green Coding als am besten geeignet erwiesen. In einem ersten Testlauf an einer intern entwickelten Software hat uns gezeigt, dass wir Unterschiede messen können und die Veröffentlichung der Messergebnisse auch dazu führt, dass Entwickler:innen motivierter sind, den Energieverbrauch aktiv zu vermindern.
Diese ersten Erkenntnisse konnte ich als Ausgangspunkt nutzen, um daraus meine Masterarbeit bzw. deren Fragestellung abzuleiten. Für Interessierte steht meine Abschlussarbeit unter diesem Link zum freien Download zur Verfügung:
Letzte Woche Donnerstag fand thematisch passend das zweite Green Software Development Frankfurt Meetup statt und wir durften es in unseren Räumlichkeiten hosten. Im ersten Vortrag haben Kristine und ich unsere Erkenntnisse und Ergebnisse aus meiner Masterarbeit und der Folgeforschung vorgestellt und konnten diese mit den Teilnehmenden diskutieren. Ein weiterer Vortrag kam von Arne Tarara, der Geschäftsführer von Green Codings Solutions GmbH, dessen Unternehmen das erwähnte Green Metrics Tool hervorgebracht hat. In seinem Beitrag hat er uns einen Ausblick gegeben, was grüner Code ist und was Code “grüner” macht.
Der fast schon philosophische Ansatz hat unseren Beitrag perfekt abgerundet und zu Diskussionen angeregt. Für uns war es deshalb eine tolle Möglichkeit, mehr über das Tool und die Einsatzmöglichkeiten für unsere Bedarfe zu erfahren.
Standards, Normen & Gütesiegel für Green IT werden immer wichtiger
Aktuell gibt es viele unterschiedliche Ansätze, die gerade erprobt werden, um gewisse Standards für mehr Nachhaltigkeit in der IT einzuführen. Ein prominentes Beispiel ist das "Blauer Engel”-Siegel für Software. Darüber hinaus hat Arne weitere Bestrebungen für Richtlinien vorgestellt, welche im Meetup rege diskutiert wurden.
Ein Fazit des Green IT Meetups?
Neue Kontakte, viele Diskussionen und Denkanstöße, sowie die Erkenntnis, dass dieses Thema wichtiger werden wird. Das nehmen wir aus dieser Veranstaltung mit. An dieser Stelle möchten wir noch einmal Danke sagen, an alle Teilnehmenden und natürlich auch an die Veranstalter.