17. Okt. 2025

Nachhaltige KI: Warum weniger manchmal mehr ist

Große Modelle, massive Rechenleistung, hohe Kosten – muss KI so viele Ressourcen verbrauchen? Bei Accso testen wir, wie wir KI-Projekte effizienter und nachhaltiger gestalten können, ohne Leistung einzubüßen.
1060 x 710 Thomas Jäger

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Thomas Jäger

2025 Nachhaltige KI Blogartikel

Bei KI, einem so ressourcenintensiven Thema, können bereits kleine Optimierungen enorme Auswirkungen haben. Effizienz und Nachhaltigkeit müssen also kein Widerspruch zu leistungsfähiger KI sein – im Gegenteil – oft ist der schlankere, durchdachtere Ansatz sogar der bessere.

Warum Nachhaltigkeit bei KI kein Nice-to-have ist

Als wir mit ersten KI-Projekten gestartet sind, standen Effizienz und Ressourcenverbrauch (noch) nicht ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Wir waren begeistert von den Möglichkeiten und haben oft die größten verfügbaren Modelle eingesetzt – einfach weil es möglich war.

Mittlerweile ist aber klar geworden: Gerade bei KI, die so ressourcenintensiv ist, können kleine Optimierungen große Wirkung entfalten. 

Was ich über KI-Modellauswahl gelernt habe

Eines der wichtigsten Learnings aus bisherigen Projekten: Es muss nicht immer das größte Modell sein. Klar ist GPT-4 (oder mittlerweile auch GPT-5) beeindruckend, aber braucht mein Klassifizierungsproblem wirklich Milliarden von Parametern? In vielen Fällen ist die Antwort: Nein.

Was ich in der Praxis oft sehe:

  • Kleinere, spezialisierte Modelle liefern für konkrete Use Cases oft bessere Ergebnisse
  • Sie sind schneller, sparen Ressourcen und kosten weniger
  • Sie lassen sich einfacher in bestehende Systeme integrieren

Bei einem Kundenprojekt im letzten Jahr haben wir statt eines großen LLMs mehrere kleinere, spezialisierte Modelle eingesetzt – das Ergebnis: 60% weniger Rechenaufwand bei gleicher Qualität. 

Effizienz im Produktivbetrieb: Die Kunst der Optimierung

Was mich besonders fasziniert: Die vielen Möglichkeiten, KI-Systeme im laufenden Betrieb effizienter zu gestalten. Hier setzen wir bei Accso auf verschiedene Strategien:

  • Quantisierung: Gewichte komprimieren, ohne relevante Qualitätseinbußen zu erleiden um das Modell zu verkleinern
  • Intelligentes Caching: Warum dieselbe Anfrage mehrfach berechnen?

Gerade das Caching übersehen viele Teams. Dabei ist es eine der einfachsten und wirksamsten Maßnahmen. Bei einem unserer Chatbots konnten wir die Anfragen an das Large Language Model um 65% reduzieren – einfach durch ein cleveres Cache-System.

Die versteckten Ressourcenfresser im KI-Lebenszyklus

Was viele unterschätzen: Nicht nur der Betrieb, sondern auch das Training von KI-Modellen verschlingt enorme Ressourcen. Hier sehen wir großes Optimierungspotenzial:

  • Datenqualität schlägt Datenmenge: Eine saubere Datenvorverarbeitung kann die Trainingszeit drastisch reduzieren
  • Hardware-Matching: Die richtige Abstimmung zwischen Modell und Hardware macht einen enormen Unterschied
  • Trainingsstrategie: Muss wirklich alles von Grund auf neu trainiert werden? Transfer Learning spart oft massiv Ressourcen

Bei einem Projekt haben wir allein durch bessere Datenvorverarbeitung die Trainingszeit um 40% reduzieren können. Das bedeutet konkret: weniger Kosten, geringerer CO2-Fußabdruck, schnellere Ergebnisse.

Der gesunde Menschenverstand: Brauche ich hier wirklich KI?

Was wir in Gesprächen mit Kunden immer wieder betonen: Manchmal ist die beste KI-Lösung gar keine KI. Als technikbegeisterter Mensch muss ich mich selbst manchmal bremsen und die kritische Frage stellen: Ist ein komplexes neuronales Netz hier wirklich nötig, oder reicht eine einfachere Lösung?

Unser Ansatz bei Accso:

  1. Klare Definition des Problems
  2. Prüfung konventioneller Lösungen
  3. Einsatz von KI dort, wo sie echten Mehrwert bietet und konventionelle Lösungen versagen

Diese Denkweise führt nicht nur zu nachhaltigeren, sondern oft auch zu robusteren und kostengünstigeren Lösungen.

Win-Win: Wenn Nachhaltigkeit und Geschäftserfolg zusammenfinden

Das Schöne an nachhaltiger KI: Alle profitieren davon. Unsere Kunden erleben von geringeren Cloud- und Infrastrukturkosten sowie der Gewissheit, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen.

Ein Kunde meinte kürzlich: "Eigentlich wollten wir nur Kosten sparen – dass wir damit auch nachhaltiger werden, ist ein willkommener Bonus." Genau dieses Umdenken freut uns besonders.

Mein Fazit: Der bewusstere Weg ist oft der bessere

Durch unsere Erfahrungen in KI-Projekten bin ich überzeugt: Der ressourcenbewusste Ansatz ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch technisch und wirtschaftlich überlegen. 

Die gute Nachricht: Wir müssen nicht zwischen Innovation und Verantwortung wählen. Mit dem richtigen Mindset und Know-how können wir beides verbinden – für KI-Lösungen, die nicht nur heute beeindrucken, sondern auch morgen noch verantwortungsvoll betrieben werden können.

Was sind eure Erfahrungen mit effizienter KI? Welche Optimierungspotenziale seht ihr in euren Projekten? Ich bin gespannt auf eure Gedanken!

PS: Wer tiefer ins Thema nachhaltige KI einsteigen möchte: Meine Kollegen Valentin Kuhn und Florian Netzer geben in diesem Video wertvolle technische Einblicke, wie wir bei Accso KI-Projekte optimieren. 

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